Freitag, 23. November 2007

Taxi-Einzelunternehmer im Visier des Zolls

Nachdem in den letzten Jahren die Taxi-Mehrwagenunternehmer besonders stark überprüft und kontrolliert wurden schient sich Erkenntnis bei den Prüfern durchzusetzen, das besonders die Einzelunternehmer die schwarzen Schafe im Taxigewerbe sind.
Mit den Erfahrungswerten die bei den Großunternehmern gesammelt und ausgewertet wurden werden jetzt die Kleinunternehmen verglichen. Da soll es immer noch Unternehmen geben die unter 3.000 € Umsatz im Monat angeben und konnten in der Vergangenheit sicher sein nicht kontrolliert werden.

Der Einzelunternehmer hat keine Mitwisser über die Beträge die er dem Finanzamt vorenthält, ein Unternehmen mit mehreren Arbeitnehmern hat immer diese auch als Mitwisser. Das bedeutet, das ein unzufriedener Taxifahrer mit seinen Wissen seinen Taxiunternehmer unter Druck setzen könnte. Daher kann sich ein Unternehmer diesen Risiko gar nicht aussetzen.

Mehrwagenunternehmer sind an regelmäßige Prüfungen durch die Sozialkassen und Finanzamt gewöhnt und sind auch deswegen gezwungen den Betrieb ordentlich zu führen, dagegen der Einzelunternehmer keine Kontrollen kennt und sich deswegen in Sicherheit wiegt.

Deswegen ist es zu begrüßen, das der Zoll endlich auf der richtigen Spur ist und somit mithilft das Gewerbe zu bereinigen. Zuerst musste der Zoll natürlich die Großunternehmen unter die Lupe nehmen, allein aus wirtschaftlichen Gründen, auch um mit Erfolgsmeldungen glänzen zu können. Ein paar Groß-Taxiunternehmen boten auch genügend Stoff dazu (siehe Groh).

Wenn der Vertreter der Einzelunternehmer, Hans Meisner (wiedergewählter vorbestrafter Chef der Taxi-München eG) öffentlich vor amtlichen Gewerbevertretern und im Taxikurier seine Einzelunternehmer beschwichtigt, der einzuführende Datenfunk stelle mit der Datenspeicherung keine Überprüfbarkeit dar, dann spricht das Bände.

Immer wieder hört man das Argument, von den Kleinunternehmern, ohne das Schwarzgeld könne man nicht überleben, somit wird der Rechtsbruch mit dem Überlebenskampf entschuldigt.

Besonders ärgerlich ist wenn diese Kleinunternehmer noch dazu Personal beschäftigen, zumeist ohne Anmeldung, ohne Lohnnebenkosten. Hiermit treten sie in Konkurrenz zu den Mehrwagenunternehmern, die auf das Personal angewiesen sind. Der Taxifahrer, der kurzsichtig nur an den augenblicklichen Verdienst denkt (und davon gibt es viele), wird bei dem Taxiunternehmern fahren, bei dem er sich die Sozialabgaben und Lohnsteuer sparen kann.
Um diesen Missstand zu beseitigen, müssten wesentlich mehr Kontrollen auf der Strasse stattfinden.

Wenn sich in unseren Betrieb zehn Taxifahrer vorstellen, wollen neun davon keine oder nur geringe Abgaben zahlen. Aber alle Taxifahrer die wir abweisen finden innerhalb kürzester Zeit einen Job, aber zumeist nicht bei den Mehrwagenunternehemern.

Fazit: Gratulation an den Zoll, jetzt seit ihr auf der richtigen Spur. Es ist natürlich weit aufwendiger viele kleine Unternehmer zu kontrollieren und nicht so medienwirksam, aber wenn der Kleinunternehmer auch mit Kontrollen rechnen muss werden automatisch mehr Umsätze an die Sozialkassen und das Finanzamt gemeldet.

Keine Kommentare: